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Wie durchs Land kommen

Geld ist vorhanden? Gepäck gepackt? Freude und Mut dabei? Dann kann es ja losgehen! ?

…Jetzt ist man in Australien, hat vielleicht schon gearbeitet und Land und Leute kennengelernt. Oder man steht am Flughafen, fährt mit Bus und Bahn oder Taxi in seine erste Unterkunft und stellt sich die Frage: Wie komme ich am besten durchs Land…?

Vor allem…

…wie ist es am einfachsten? …wie ist es am billigsten am billigsten? …wie sieht man alles am besten? …was ist am schnellsten? …wo hat man am wenigsten Probleme? …welche Möglichkeiten habe ich überhaupt? …was brauche ich und was muss ich wissen?

Auto

Das Beste am Auto ist, dass man selbstständig ist. Man kann tun und lassen was man will und kommt ohne Zeitdruck von A nach B. Man verpasst nichts und muss kein Gepäck schleppen.

Auf Reisen habt ihr dann oft die Möglichkeit kostenlos in einer „Rest Area“ eine Nacht zu übernachten. Dort gibt es oft auch Duschen, WC und Grillplätze. Viele Staaten bieten sogar ein Onlineverzeichnis mit allen Rest Areas und Details dazu an, wie sich am Beispiel von New South Wales zeigt.

Außerdem gibt es vor allem in Stadtnähe ein paar Mautstraßen. Bei Mietwagen gibt es oft die Gelgegenheit für einen kleinen Aufpreis eine Mautbox mit zu erhalten. Wenn ihr euch für ein eigenes Auto entscheidet, habt ihr die Möglichkeit eine solche bei der Anmeldung zu erstehen.

Für Verkehrsverstöße erwarten euch in Australien wirklich ordentliche Bußgelder. Für Details dazu, werft einen Blick auf den Punkt „Regeln und Bußgelder“.

Führerschein

Mit einem internationalen Führerschein ist Autofahren in Australien kein Problem. Diesen bekommt ihr bei der Führerscheinstelle des Landratsamtes eures Landkreises für ca. 25-35€. Ihr braucht dafür nur ein aktuelles Passbild und dann wird euch der internationale Führerschein in der Regel sofort ausgestellt. Dieser ist dann für 3 Jahre in Verbindung mit eurem aktuellen normalen Führerschein gültig.

In Australien gibt es allerdings andere Führerscheinklassen, welche sich nicht zu 100% mit den zu Hause üblichen decken. In diesem Fall dürft ihr meist nur die kleinere der beiden möglichen Klassen fahren. Einen Überblick über die Klassen bietet zum Beispiel diese Seite der Regierung von Queensland.

Auto kaufen

Klar ist ein auto der erste Gedanke, den die meisten haben. Aber welches Auto überhaupt? Grundsätzlich solltet ihr euch vor dem Kauf eines Autos eurer Wahl zwischen Wohnmobil, Campervan, Allradauto, Kombi & Co. über die Kosten, euer Budget und eure Ansprüche im klaren sein.

Ein passables Auto bekommt ihr meist schon ab 2000$. Gute Orte zum Suchen sind Gumtree.com.au, Facebook Marketplace und oft auch Hostels. Beim Kauf solltet ihr darauf achten, dass es natürlich in einem allgemein gutem Zustand ist. Auch wenn wir von der anderen Seite des Planeten reden, hilft euch z.B. die Checkliste des ADAC hier problemlos weiter. Darüber hinaus gilt es zu beachten, dass jeder Bundesstaat für Zulassung und Anmeldung seine eigenen Regeln hat. Je nachdem wo ihr euch befindet kann es also relativ einfach, aber auch schwierig sein ein Auto wirklich auf die Straße zu bringen. Die Preise variieren ebenso, lassen sich aber in jedem Bundesstaat vorher online berechnen. Grundsätzlich am einfachsten erscheint es in Western Australia, da dort sogar alles über das Internet abgewickelt werden kann. New South Wales und Queensland vor allem machen es dafür nicht ganz so einfach und ein Behördenbesuch ist kaum vermeidbar. Wenn ihr dafür ein richtiges Schnäppchen schlagen wollt empfiehlt sich Darwin, da von dort viele Backpacker abreisen und ihnen oft nur ein paar Tage Zeit bleibt ihr Auto weiterzuverkaufen.

Ganz Wichtig ist auch das „Roadworthy Certificate“!!! Es ist eine Art australischer TÜV. Ohne dieser erhaltet ihr keine 12-monatige Registration (Rego), welche wiederrum einer Mischung aus Zulassung und Versicherung gleichzusetzen ist. Die Rego enthält eben auch die TPI-Versicherung, eine Hapftpflichtversicherung, welche einen Großteil der Kosten eines Unfalls an eigenem Auto und Beteiligten abdeckt, jedoch bei weitem nicht alle Schäden Dritter abdeckt. Wechselt der Besitzer das Auto, so überträgt sich die TPI zusammen mit der Rego automatisch an den neuen Besitzer.

Zu diesen ganzen Kosten kommt dann letztendlich noch die „Stamp Duty“ – die australische KFZ-Steuer. Sie variiert je nach Bundesstaat zwischen 3 und 6 Prozent des Kaufpreises eures Autos. Ein weiterer Faktor kann außerdem die Zylinderzahl und der Hubraum eures Motors sein. In den meisten Bundesstaaten lässt sie sich vorher online berechnen.

Auch eine Überlegung wert ist es eine „Third Party Property Insurance“ abzuschließen. Das ist quasie eine Vollkasko- und Haftpflichtversicherung, die für wirklich alle Schäden – auch bei Dritten, wie der Name schon verrät – aufkommt.

Wenn wir gerade beim Thema Versicherungen sind, gibt es außerdem noch Automobilclubs á la ADAC, wie zum Beispiel RAC und NRMA, welche euch im Falle einer Panne weiterhelfen können.

Für die Anmeldung braucht ihr dann 100 points of ID – das sind je nach Staat unterschiedliche Dokumente, die ihr als Ausweisdokument vorlegen müsst. In Queensland zum Beistpiel funktioniert die Rechnung wie folgt:

Reisepass: 50 points + Visum: 40 points + Kreditkarte: 25 points = >100 points of ID.

Was als Ausweisdokument in jeweiligen Staat gültig ist, erfahrt ihr auf der Regierungswebseite des Staates, ebenso wie alles über die nötigen Dokumente für die Zulassung.

Auto mieten

Super Idee für alle Urlauber, das rentiert sich am meisten. Bei fast allen Campervans, Wohnmobilen und Allradautos gibt es eine Schlafmöglichkeit und oft sogar eine kleine Küche. Versicherung ist mit Selbstbeteiligung mit inbegriffen und oft gibt es eine „Liability Reduction“, welche als Zusatzversicherung dient, um euch im Schadensfall die Selbstbeteiligung zu erstatten.

Unabhängig von der Wahl eurer Versicherung müsst ihr euch meist damit abfinden, dass der Vermieter biss zu 5000$ Sicherheitsleistung auf eurer Kreditkarte gebucht haben will bis ihr sein Schätzchen wieder unbeschadet zurückgebracht habt. Dabei wird zwar nichts abgebucht, aber falls ihr ein Limit auf eure Karte gesetzt habt, kann das trotzdem zum Problem werden! Außerdem solltet ihr darauf achten, dass der Mietvertrag nicht eine Kilometerbegrenzung hat, die euch auf eurer Reise zum Verhängnis werden könnte.

2016 sind wir zu viert innerhalb von 9 Tagen mit kleinen Umwegen mit einem Campervan von Brisbane nach Sydney gefahren. Es lief alles perfekt und wir zahlten für diese Zeit inklusive Liability Reduction etwas über 600€. Also dafür ?. Wer also für eine kurze Reise wenig Aufwand und viel Spaß haben will ist z.B. wie wir bei Wicked Campers genau richtig. Es gibt natürlich auch luxuriösere Fahrzeuge mit besserer Ausstattung, aber wenn ihr mit etwas einfachem zufrieden seid und das Abenteuer genießt, ist so ein Campervan auf jeden Fall eine Emfehlung wert.

Zu guter letzt noch ein super Insider-Tipp:

Wir haben es zwar selbst noch nicht versucht und werden euch natürlich berichten, wenn wir mehr wissen, aber es gibt die Möglichkeit sogenannte Car Relocations durchzuführen. In der Theorie schaut das so aus: Autos, die ausgeliehen werden, werden oft woanders zurückgegeben und müssen wieder zurückgebracht werden. Da kommen wir ins Spiel: Wir fahren das Auto im vorgegebenen Zeitraum von meist ca. 5 Tagen zum Beispiel von Brisbane nach Cairns und zahlen dafür keine Leihgebühr. Die einzigen Kosten sind Benzin und ggf. eine Liability Reduction für ca. 20$ am Tag.

Bus und Bahn

Zug und Bus sind bequem. Man muss nicht selbst fahren und kommt meist gut über Nacht ans Ziel. Bei Bussen ist Greyhound sehr beliebt, bei Zügen sind eigentlich alle empfehlenswert. Vom Preis her ist es ziemlich unterschiedlich – je mehr Nachfrage, desto teurer (In der Nacht fährt man am billigsten). Aber eigentlich passt das Preis-Leistungsverhältnis immer.

Nachteil ist natürlich, dass man bei Bus und Bahn an die Zeiten gebunden ist. Vorteil dafür, dass man recht schnell und ohne Stau ans Ziel kommt. Die Haltestellen sind leider oft etwas außerhalb des Zentrums und vor allem Nachts hat man dann nicht viele Gelegenheiten in die Stadt zu kommen, außer zum Beispiel für ein Taxi zu zahlen oder gut zu Fuß zu sein. Euer Gepäck gebt ihr an den Haltestellen bzw. Bahnhöfen fast immer auf. Es läuft wie am Flughafen und ihr seht es erst am Ziel wieder. Essen und Trinken werden unterwegs auch oft angeboten, sind jedoch selbstverständlich nicht im Ticketpreis mit inbegriffen und ein wenig mitgenommene Verpflegegung um ein vieles preiswerter.

Was will man mehr? Kein Stress, keine eventuellen Kosten, die auf einen zukommen und man lernt neue Leute kennen. …Und das Beste überhaupt: WLAN gibt es meistens auch ?

Fliegen

Flüge… die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Hin oder her, die Flüge innerhalb Australiens sind wirklich Preiswert und liegen meist zwischen 50$ und 250$.

Wenn man sich die australische Landkarte nur kurz anschaut, denkt man nicht, dass sich zwischen den Städten oft viele Tausend Kilometer befinden, aber in Wirklichkeit sind es eben alleine von Brisbane nach Sydney um die 1600. Diese ganze Strecke fliegt man in 1 1/2 Stunden und dank Online-Check-In & Co verschwendet man mittlerweile auch nicht mehr besonders viel Zeit am Flughafen. Zu diesen kommt man meist auch bequem mit S-Bahn und ähnlichem innerhalb einer halben Stunde.

Das Schwierigste beim Fliegen dürfte dafür das Gepäck sein – am besten nicht zu schwer und nicht zu groß, sonst zahlt ihr vor allem bei den günstigen Airlines wie FlyScoot, Jetstar und TigerAir gleich einen ordentlichen Aufpreis.

All das erledigt, müsst ihr nur noch diesen grauenhaften Druck auf den Ohren bei Start und Landung überstehen und schon ist es im Großen und Ganzen eine gute Lösung, falls ihr mal ein etwas unattraktiveres Eck Australiens überspringen wollt, oder in Eile seit.

Fahrrad

Für all die Sportfreaks ? und die Neugierigen: JA! Es gibt Leute, die fahren von Stadt zu Stadt durch Australien. Klar, es ist billig, einfach und man bleibt natürlich topfit. Natürlich hat man dafür bei solch einer Aktion nur das nötigste dabei und es erfordert mehr Organisation im Voraus als man sich zuerst denkt.

Wenn ihr allerdings an einen Ort länger verweilt und sonst keinen fahrbaren Untersatz habt, ist es gar keine schlechte Idee sich einen günstigen, gebrauchten Drahtesel zu besorgen. Vor allem viele Backpacker lassen ihre Fahrräder im Hostel zurück, oder geben sie für ein paar Dollar gerne an den nächsten weiter.

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